Ein Saisonauftakt unter vielen

 Ziemlich unspektakulär verlief der Auftakt zur Bundesligasaison 2002/03 für die Aasee-Mönche aus Münster. Insgesamt zwölf von ihnen hatten sich auf den Weg zum Bökelberg gemacht, zehn „Nordkurvler“ mit der Bahn, zwei „Tribünenhocker“ auf eigene Faust. Um 10:07 Uhr ging’s los, weshalb man überpünktlich in Mönchengladbach auflief. Es blieb also noch genug Zeit, sich kollektiv bei einem Open-Air-Imbiss zu stärken. Wie sich herausstellte, war diese Zeit auch nötig, denn auf das mehr oder weniger schmackhafte Mittagsmahl musste die Fangemeinschaft lange warten. Wenigstens spielte das Mönchengladbacher Wetter (im Gegensatz zum Münsterschen) gut mit und geizte den kompletten Nachmittag über mit lästigem Regenfall.

Schließlich verteilte sich der Trupp auf die Blöcke 14 und 17 und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Überwog ob der zahlreichen verletzten Heroen im Vorfeld weithin die Skepsis, so zeigte sich später nicht nur das gut aufgelegte Gladbacher Publikum vom couragierten Auftreten der Meyer-Mannen überrascht. Die Millionarios vom Lieblings-Auftaktgegner Bayern erschienen zugleich reichlich indisponiert. Gerade mal drei echte Torchancen im gesamten Spiel sprechen eine deutliche Sprache. Auf der anderen Seite verwehrte der nicht immer souverän wirkende Schiri Hellmut Krug (gekleidet in erschreckend hässlichem Unparteiischen-Gewand) den Hausherren einen astreinen Treffer durch „Ersatz-Arie“ Joris van Hout, dem somit ein Einstand nach Maß vorenthalten blieb. Der van Hout ohne „d“ hatte zuvor bereits aus aussichtsreicher Position vergeben, ebenso scheiterte der Bernd Korzynietz mit einem Kopfball (!) am gewohnt starken Kahn. Die Borussia konnte im übrigen noch zwei gefährliche Münch-Schüsse verbuchen, aber auch diese blieben letztlich erfolglos.

Im zweiten Durchgang beschränkten sich die Weißen weitgehend aufs Kontern, wobei allerdings nichts Zählbares heraussprang. Weil auch die eingewechselten Witeczek, Ketelaer und Aidoo nicht wirklich für neue Impulse im Gladbacher Spiel sorgen konnten und die Abwehr um Jeff Strasser das Glück der Tüchtigen besaß (genauso könnte man es Bayrisches Unvermögen nennen), blieb es am Ende bei einem schiedlich-friedlichen 0:0.

Auch wenn es somit diesmal nicht ganz für einen Sieg über den selbsternannten MeisterschaftsTOPfavoriten gereicht hatte, machten sich die Münsteraner Mönche guter Dinge auf den Weg zurück nach Westfalen. In Begleitung zahlreicher unterbelichteter Mitreisender zog sich die Fahrt hin. Vielleicht ein Grund dafür, dass sich die Gruppe am Heimatbahnhof schneller in alle Winde verstreute, als der geneigte Beobachter schauen konnte.

Nichts Spektakuläres also, wie bereits erwähnt. Und doch ein äußerst zufriedenstellender Auftakt, der Lust auf mehr macht

Tim, PR-Mönch

            

   

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